Bonner Jazzchor und Vocal Line begeisterten 2.000 Zuschauer:innen in der Kölner Philharmonie

One Voice: Ein Abend, der nachhallte

Köln, 10. Oktober 2025 – Als sich am Freitagabend die Türen der Kölner Philharmonie öffneten, lag eine besondere Erwartung in der Luft. Über 200 Sängerinnen und Sänger aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist, um gemeinsam mit dem Bonner Jazzchor und dem dänischen Spitzenensemble Vocal Line ein musikalisches Zeichen zu setzen. Was folgte, war weit mehr als ein Konzert: Es wurde ein Erlebnis von seltener emotionaler Intensität, das Künstler:innen und Publikum gleichermaßen in seinen Bann zog.

Zwei Ensembles, eine Vision

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bonner Jazzchor und Vocal Line hat Tradition. Doch dieser Abend erhielt durch einen besonderen Umstand zusätzliche Bedeutung: Es war eines der letzten Konzerte von Jens Johansen als künstlerischem Leiter des dänischen Vokalensembles vor seinem Rücktritt 2026. Entsprechend emotional geladen präsentierten sich beide Chöre – musikalisch auf höchstem Niveau, dabei aber stets mit spürbarer Freude am gemeinsamen Musizieren.

Unter der musikalischen Leitung von Andrea Figallo zeigte der Bonner Jazzchor eindrucksvoll seine künstlerische Reife. Das Programm verwob eigene Songs beider Chöre mit gemeinsamen Stücken – eine Dramaturgie, die unterschiedliche Klangwelten organisch miteinander verband. Unterstützt von präzisem Lichtdesign, das jedem Song seine eigene Atmosphäre verlieh, und einem makellosen Sound-Setup unter der technischen Leitung von Julius Gass entfaltete sich ein Klangerlebnis, das die Akustik der Philharmonie voll ausschöpfte.

One Voice – mehr als ein Projektname

Das Herzstück des Abends bildete die Idee von "One Voice": Über 200 Gastsänger:innen, die sich in nur zwei Proben in Bonn auf vier gemeinsame Songs vorbereitet hatten, verstärkten die beiden Chöre zu einem monumentalen Klangkörper. Bei Peter Gabriels "Don't Give Up" erfüllte ein über den gesamten Saal verteilter Chor die Philharmonie – ein Moment, der viele Anwesende sichtlich bewegte.

"Gänsehaut pur", schrieb eine Teilnehmerin aus Mönchengladbach später. Eine andere, angereist aus Kassel, schwärmte von den "Gänsehaut-Momenten" und lobte die "hervorragende Organisation". Die Rückmeldungen aus dem Publikumschor waren einhellig: Die Vorbereitung durch Videomaterial, detaillierte Informationen per Mail und die professionell durchgeführten Proben hatten aus Fremden eine verschworene Gemeinschaft gemacht.

Standing Ovations und spontane Zugabe

Besonders "Make It Go Away" entwickelte sich zum emotionalen Höhepunkt: Die bewegende Ballade, getragen von Solistin Melina, löste intensiven, begeisterten Applaus aus. Doch der Abend gipfelte in einem Finale, das niemand im Saal je vergessen wird: Bei "Viva la Vida" erhoben sich nicht nur die Sänger:innen auf der Bühne – der gesamte Saal begann mitzusingen. 2.000 Stimmen vereinten sich zu einem einzigen, kraftvollen Chor. Das Publikum wollte den Moment nicht enden lassen.

Die Begeisterung war so überwältigend, dass eine spontane Zugabe unausweichlich wurde. Standing Ovations und anhaltender Applaus bestätigten, was bereits während des Konzerts spürbar gewesen war: Hier hatte sich etwas Außergewöhnliches ereignet. "Wir schweben auch heute noch auf einer Welle der Euphorie", fasste eine Sängerin aus Erftstadt zusammen.

Ein Abend mit Nachwirkung

"Halt mich" – dieser Titel aus dem Programm wurde nicht nur gesungen, sondern erlebt. Er beschreibt treffend, was das Konzert auszeichnete: die Fähigkeit von Musik, Menschen zu verbinden, zu berühren und für einen Moment aus dem Alltag zu heben. Der Bonner Jazzchor bewies eindrucksvoll, dass er nicht nur auf höchstem künstlerischen Niveau agiert, sondern auch versteht, sein Publikum einzubinden und zu begeistern.

Die Resonanz lässt auch wirtschaftlich aufhorchen: Das nächste Konzert des Bonner Jazzchors im Bonner Pantheon ist bereits jetzt ausverkauft. Die Veranstalter der Kölner Philharmonie haben bereits Interesse an einer Wiederholung signalisiert – ein Ritterschlag für das Ensemble.

Ausblick

"One Voice" war mehr als ein Konzertprojekt. Es war ein Statement: Musik verbindet über Grenzen hinweg, schafft Gemeinschaft und berührt in einer Tiefe, die Worte nicht erreichen. Der Bonner Jazzchor hat gezeigt, dass er nicht nur ein exzellentes Ensemble ist, sondern auch ein Katalysator für musikalische Begegnungen, die bleiben.

Die Teilnehmer:innen des Publikumschors sind sich einig: "Gerne wieder!" Und auch das Publikum dürfte darauf hoffen, dass dieser besondere Abend nicht der letzte seiner Art war.